Obwohl ich wie berichtet die Risen Collectors Edition, das neue Spiel meines Lieblingsentwicklerstudios Piranha Bytes, erst eine Woche nach Release in Händen halten durfte, habe ich das Spiel nun schon durchgespielt und werde nun meine Meinung dazu kundtun.
Typisch für meinen Blog handelt es sich um einen gigantischen Post, den sich auch sicher keiner durchlesen wird, da alle gleich zum Fazit springen werden :P
Aber was solls.
Zuerst zum Inhalt der Collectors Edition:
10 Euro über dem Preis der normalen Version ist diese preislich angesiedelt, ich habe bei Amazon 55 € dafür bezahlt.
Leider muss ich sagen, dass ich mir deutlich mehr erwartet habe.
Folgendes ist enthalten:
- Eine Karte der Insel Faranga aus der Hand des königlichen Kartenzeichners
- Der epische Soundtrack zum Spiel, komponiert von Kai Rosenkranz
- Making-of-DVD von Risen mit exklusivem Piranha-Bytes-Interview
Leider handelt es sich nur um ein Interview mit verschiedenen Entwicklern. Ein Making-of àla Medieval 2: Total War, in dem auch Szenen direkt aus der Entwicklung gezeigt wurden, wäre wünschenswert gewesen.
Das "exklusive Piranha-Bytes-Interview" ist logischerweise auch ein Interview, genaugenommen plaudern vier der Entwickler eine halbe Stunde lang über alles mögliche, mit dabei sind der Soundtrack-Komponist Kai Rosenkranz und der Art-Director Ralf Marczinczik. Für Leute, die nicht nur das Spiel selbst, sondern auch die Entwickler im Hintergrund interessieren, (und zu diesen Leuten zähle ich mich) ist dieses Interview sicher etwas schönes.
Zudem wurden auf die DVD auch gleich die ganzen Risen-Trailer draufgepackt. Auch nicht schlecht.
- Spezieller A1-Posterdruck, mit den Autogrammen von Piranha Bytes
- Zugangscode zum Betatest des nächsten Piranha-Bytes-Spiels
- Artbooklet über die Entstehung des Helden und anderer Charaktere
- Gnom- und Ghul-Stickerset
- Exklusiver Risen-Comic
Das Handbuch, das natürlich auch in der normalen Edition enthalten ist, ist übrigens auch recht gut geworden - Nützliche Tipps, ein kleines Bestiarium und Erklärungen helfen Einsteigern, sich zurecht zu finden.
Außerdem beweist Publisher Deep Silver Community-Freundlichkeit mit einer netten Aktion: Kurze Zeit lang hatte man die Möglichkeit, sich im Deep-Silver-Forum anzumelden, und dort in einen bestimmten Thread zu posten. Wer es bis zum Ablauf der Frist geschafft hat, wurde mit seinem Usernamen im Handbuch auf einer der vier dafür vorgesehenen Seiten verewigt. Ich bin übrigens auch unter dem Namen "Mr. Mahoo" vorhanden ^_^
Übrigens: Die ganzen USK- und Games for Windows Live - Logos sind nicht direkt auf die Schachtel gedruckt, sondern auf eine extra Hülle - Schön gelöst!
Aber nun zum eigentlichen Spiel!
Für alle unwissenden: Was ist Risen?
Risen ist quasi die inoffizielle Fortsetzung der Spieleserie Gothic und somit ein Einzelspieler-Action-Rollenspiel. Das heißt, man zieht durch die Welt, erfüllt Missionen, redet mit Personen, kämpft gegen Monster und entwickelt sich vom anfänglichen Schwächling zum Retter der Welt.
Vor Risen haben haben die deutschen Entwickler Piranha Bytes die Gothic-Serie entwickelt, nach dem Debakel von Gothic 3 haben sie die Rechte an den Publisher JoWood verloren.
Die Handlung (Spoilerfrei)
Der Meilenstein der Piranha Bytes, Gothic 1, hatte neben einer Vielzahl an guten Qualitäten auch eine richtig epische und geniale Story, die einige Plots und unerwartete Geschehnisse zu bieten hatte. Leider hat jedes folgende Spiel ein wenig an Story-Qualität verloren, in Gothic 3 war schließlich im Prinzip keine Geschichte mehr vorhanden beziehungsweise diese einfach total unwichtig.
Im "Neuanfang" Risen ist zum Glück wieder mehr Story vorhanden, beziehungsweise ist die Story mehr in den Vordergrund gerückt. De facto erfüllt man ab dem dritten von insgesamt vier Kapitel fast ausschließlich (verzweigte) Hauptmissionen, da man so gut wie alle anderen Quests wahrscheinlich schon vorher gelöst hat. Leider ist die Geschichte aber auch nur so lange gut, bis man in Kapitel 2 - 3 schließlich den Plot erfährt und sich quasi schon denken kann, wie das Spiel enden wird. Also sehr linear und vorhersehbar.
Aber wenigstens lässt sich der Story ein gewisses Maß an "Epicness" nicht abstreiten.
Ein wenig enttäuschend und offen ist nur leider das Ende. Aber da sowieso von Anfang an eine Fortsetzung geplant war, bin ich einfach mal auf Teil 2 gespannt.
Die Spielewelt
Wenn die Piranhas etwas besonders gut können, dann ist das das Erstellen von glaubhaften, wunderschönen und perfekt an das Gameplay angepassten Welten. Die Spielwelt, die in Risen eine Vulkan-Insel darstellt, wirkt einfach wie von selbst gewachsen.
So gibt es dunkle und gefährliche Sümpfe, feurige Höhlensysteme unter dem Vulkan, dichte Dschungelvegitation am Strand und und und. Auch die Städte und Lager sind sehr intelligent angelegt und weder zu groß noch zu klein.
Auch ist die Welt "logisch versperrt" - Um ein Gebiet zu erreichen, das erst ab Kapitel 2, 3 zugänglich sein soll, muss man einen Tunnel passieren, der von starken Gegnern besetzt ist - Vorbeikommen ist anfangs (fast) unmöglich.
Und auch wenn die Spielewelt im Vergleich zu Gothic 3 sehr stark an Größe eingebüßt hat, macht sie das dann an Glaubwürdigkeit und Detailverliebtheit wieder wett.
Auch die Bewohner der Welt wurden Piranha-Bytes-typisch sehr glaubhaft in ihre Umgebung eingepflegt. Bis auf eine kleine Ausnahme nimmt man jedem NPC seine Rolle sofort ab. Außerdem ist fast jeder Charakter (sofern er einen Namen trägt), etwas besonderes. So gibt es sturzbetrunkene Jäger im Banditenlager, trottelige Novizen und schlecht aufgelegte Inquisitionskämpfer. Auch die wichtigen Hauptcharaktere wie der Inquisitor Mendoza und Don Esteban kommen mit ihren Zielen und Vorhaben sehr glaubhaft rüber. Nur sehen sich manche Personen auch teilweise ziemlich ähnlich.
Dazu kommt die verbesserte künstliche Intelligenz, beispielsweise in Sachen Laufwege, oder die natürlich wieder perfekt vertonten Dialoge.
Der Held ist zwar vollkommen in Ordnung, allerdings auch nichts wirklich besonderes geworden. Zwar hat er in Dialogen recht oft den einen oder anderen Witz oder coolen Spruch auf Lager, aber er kann einfach mit dem "altem" Gothic-Helden nicht mithalten. Das muss er allerdings auch nicht, denn gut genug ist der erneut namenlose Weltenretter auf jeden Fall.
Faszinierend sind auch die Monster - Auch wenn vieles doch sehr stark an Viecher aus der Gothic-Reihe erinnert - Es gibt auch genauso viele neue Gegner, die alle hervorragend designed und glaubhaft umgesetzt sind.
Ein Beispiel sind die Gnome: Die kleinen nasebohrenden Männchen marschieren mit ihren unzähligen Taschen durch die Spielewelt und sacken ein, was nicht nieht- und nagelfest ist, öffnen Truhen, setzen sich ans Lagerfeuer und wärmen sich die Fußsohlen. Kommt man ihnen zu nahe, fangen sie an zu grunzen und springen auf und ab, heben ihre Waffe drohend über den Kopf. Kommt es zum Kampf, werfen sie zuerst mit allen möglichen Gegenständen wie Äpfeln und Fischen nach dir, bis sie sich beherzt in den Nahkampf stürzen.
Zwar sind nicht alle Gegner mit einem so vielseitigen Verhalten ausgestattet, trotzdem verhält sich kaum ein Monster wie ein anderes.
Auch die Gegenstände und Waffen sind schön designed und gut ins Spiel integriert.
Richtig gut geworden sind auch die meisten Nebenquests - Von Standard-Missionen wie dem Töten von 4 hungrigen Wölfen bis zu ausgefallenen Questreihen, die sich beispielsweise um den Schatz eines legendären Piratenkapitäns drehen, ist alles vertreten. Piranha-Bytes-typisch finden sich auch viele lustige Quests und Dialoge, die manchmal auch Anspielungen auf andere Spiele oder Filme beinhalten.
Was allerdings nicht so leicht zu übersehen ist, sind teilweise die wirklich auffälligen Paralellen zum Gothic-Universum. Eine Hafenstadt, von einem ritterlichen Orden kommandiert, Magier, die sich in einer Festung niedergelassen haben, ein Trupp Banditen im Sumpf - Sehr vieles erinnert wirklich an Teil 2 der Gothic-Reihe und dessen Add-On. Vieles ist wohl auch eine beabsichtigte Anspielung, etwa der erneut auftauchende Leuchtturmwärter Jack, aber manchmal kommt einem alles einfach viel zu bekannt vor. Auch manche Quests wurden teilweise fast 1:1 aus den "Vorgängern" übernommen.
Womit Risen ohne Zweifel punkten kann, ist die Geräuschkulisse. Wenn man durch den dichten Wald streift, derweil ein Gewitter am Himmel tobt und man plötzlich das furchterregende, wütende Brüllen einer gefährlichen Aschebestie vernimmt, ist das einfach Atmoshäre pur. Neben Gegner-Sounds, Geräuschen und Dialogen ist auch die Musik eine wahre Glanzleistung: War es bei Gothic 3 noch so, das die idyllische orchestralische Musik bei jedem noch so kurzen Kampf unsanft von einem pompösen, epochalen und immer gleichem Musikstück abgelöst wurde, welches dann je nach Kampflänge auch sehr schnell wieder unterbrochen wurde, hält sich die Musik in Risen eher im Hintergrund. Nie wirkt sie übersteuert, stets trägt sie zur Atmoshäre bei, die einzelnen Musikstücke wechseln sich dynamisch ab. Und kommt es dann zu einem Kampf, setzt, manchmal kaum merkbar, ein ähnliches Musikstück mit etwas rasanteren Elementen ein. Die Übergänge sind fast perfekt, und auch ist der Soundtrack, komponiert von Kai Rosenkranz, sehr hörenswert.
Gameplay
Nun zum Wohl wichtigsten Aspekt: Dem Gameplay, dem Spielgefühl und Ablauf an sich.
Obwohl ich anfangs vermutet oder wohl eher befürchtet habe, das Risen gameplaytechnisch wohl ein paar Krankheiten von Gothic 3 geerbt hätte, war das zum Glück nicht der Fall. Vielmehr erinnert alles ziemlich stark an Gothic 1: Man muss sich erst in der Welt zu recht finden, herausfinden, welche Pläne die einzelnen Gruppierungen und Personen anstreben, und zu wem man am besten passt.
Das Gameplay selbst ist auch wieder sehr Gothic-typisch: Durch das Töten von Monstern und das Erledigen von Aufgaben erhält man Erfahrungspunkte, bei einer bestimmten Anzahl steigt man eine Stufe auf und erhält 10 Lernpunkte. Diese kann man dann in Fähigkeiten wie Taschendiebstahl, Schwertkampf, Mana und ähnliches investieren. Auch Nebenberufe wie Alchemie sind erlernbar. So wird man immer stärker, schließt sich dann am Ende von Kapitel 1 einer Fraktion an und erledigt dann noch einige Nebenquests und die Hauptstory.
Soweit, so gut, das ist Rollenspiel, wie es Gothic-Spieler gewöhnt sind, nun zu den Schwächen:
Erstens hat man, wie schon oben erwähnt, nach Kapitel 2 kaum noch Nebenquests zu erledigen und erarbeitet sich seine Erfahrungspunkte nur mehr durch das Abschlachten von Gegnern.
Auch wird eben das vor allem am Schluss, wo man dermaßen von guten Waffen überschwemmt wird (jedenfalls als Schwertkämpfer), dass man viele coole Schwerter nie in Verwendung hatte, ziemlich leicht. Nur mehr ein paar Monster können einem gefährlich werden, alles andere ist Kanonenfutter. Falls überhaupt noch etwas anderes übrig ist, denn wer schon in Kapitel 3 die gesamte Fauna eliminiert, wird in Kapitel 4 nicht mehr viel finden, das durch den Wald keucht und fleucht. Teils fehlt auch einfach die Herausforderung, da bieten die Tempelruinen eine schöne Abwechsung, da man dort auch nette Schalterrätsel lösen muss.
Auch Gold und (in meinem Fall) Lernpunkte stauen sich am Ende dann doch, weil es einfach keinen Verwendungszweck mehr gibt dafür.
Was auch sehr zweifelhaft ist: Der Endgegner. Ohne etwas verraten zu wollen: Es macht schlussendlich keinen Unterschied, welche Ausrüstung man zusammengesammelt hat und welche Kampftechnik man bevorzugt, man kann den Boss nur auf eine bestimmte Weise besiegen. Das nimmt dem Rollenspielaspekt am Schluss irgendwie doch ein wenig den Sinn, und hat sicher dem ein oder anderen Spieler den Spaß letztendlich noch kräftig verdorben, auch wenn ich nicht so das Problem damit hatte.
Generell kann man wohl sagen, dass das erste Kapitel den spielerischen Höhepunkt darstellt. Zum Glück dauert dieses auch am längsten, während die anderen Abschnitte vergleichsweise schnell geschafft sind. jedenfalls wird das Spiel gegen Ende hin leider immer schlechter, was aber nicht heißt, dass es insgesamt schlecht ist, im Gegenteil.
Was allerdings auch sehr schade ist, ist die Tatsache, das Risen in manchen Aspekten wohl zu sehr versucht, Gothic-Neulingen einen leichten Einstieg zu ermöglichen und damit aber gleichzeitig die Veteranen der Serie verärgert:
Wenn man zum Beispiel einen hungrigen Wolf tötet, der für eine Quest bestimmt ist, wird links "Hungriger Wolf 1/5" angezeigt - Auch wenn die Quest noch gar nicht angenommen wurde. Auch kann man die Missionen schon vor Annahme abschließen - So etwas ist Gothic-untypisch und verärgert mich auch.
Was allerdings noch ärgerlicher ist, ist die Tatsache, dass im Vorfeld in den Foren eigentlich recht groß der "Retro-Modus" angekündigt wurde. Per Änderung in der .ini-Datei kann man dieses "Feature" aktivieren, es führt zwar dazu, das Quests nicht vorzeitig erfüllbar sind und nervige Hilfstexte aufploppen, hat aber leider auch den Nachteil, das man keine Erfahrungspunkte für erledigte Aufgaben erhält, was das ganze Spiel um einiges schwerer und langweiliger macht, da man sich die nötige Erfahrung durch das Töten von Gegnern aneignen muss. Wäre im Vorfeld nicht so oft auf diese "tolle Einstellungsmöglichkeit für Gothic-Veteranen" hingewiesen worden, würds mich wahrscheinlich auch nicht sonderlich stören. Aber so...
Auch die Steuerung ist mir manchmal doch "zu komfortabel" - Wenn ich Spruchrollen-Schutz-und Verstärkungs-Zauber auf Schnelltasten legen kann, und mich dann per Knopfdruck schnell mal "buffe", erinnert mich das eher an ein namhaftes MMO als an Gothic...
Was allerdings trotz Befürchtungen meinerseits toll gelöst wurde, ist das Kampfsystem. So kann man zwar anfangs im Prinzip nur einen Schlag ausführen und blocken, allerdings kann man auch Schlagkombinationen einsetzen und, je nach Höhe des Kampf-Skills, auch Seitwärtsschläge und Konterattacken ausführen. Eine wichtige Komponente ist auch das Ausweichen, das nach hinten oder nach links/rechts möglich ist - Damit kann man den Angriffen des Gegners leicht entgehen und sofort zum Gegenschlag ausholen.
Sehr positiv anzumerken ist, das jeder Gegner eine eigene Kampfstrategie erfordert: Keilern beispielsweise sollte man lieber ausweichen und von der Seite angreifen, da sie einem das Schild beiseite schlagen können. Bei manchen anderen Gegnern wiederum bringt ausweichen überhaupt nichts.
Zur Spielzeit: Nach ungefähr 38 Stunden habe ich im Prinzip jedes Fleckchen der Insel erforscht gehabt und bin mit 30 ungenutzten Lernpunkten auf direktem Wege zum Endgegner. Für ein normales Spiel ist das schön viel, das Problem ist nur: Da die Welt so klein ist, wird es beim erneuten Durchspielen (was ich sicher vorhabe) wohl nicht mehr soviel zu entdecken geben...
Somit kann man wohl zusammenfassend sagen: Risen greift gameplaytechnisch zwar das bewährte System der Gothic-Teile auf, verbessert es auch teilweise, allerdings fehlt ein wenig die Motivation im späteren Spielverlauf.
Technik
Grafisch hat im Vergleich zu Gothic 3 sowohl ein Schritt nach vorne als auch ein Schritt zurück stattgefunden - Einerseits sind Objekte sowie Texturen nicht mehr so hochauflösend, weiter entfernte Umgebungen verschwimmen zusehens und auch ein paar andere Kleinigkeiten fallen negativ auf, allerdings liefert die Engine alles in allem eine sehr atmoshärische, stimmige und vor allem ressourcensparende Grafik. Ich habe das Spiel anfangs auf mittel gestellt und konstant mit einer fluffigen Framerate spielen können, nur in der Vulkanfestung (wahrscheinlich wegen der Vielzahl an Fackeln) kam es zu ein paar Leistungseinbrüchen.
Auch habe ich nie das Verlangen gehabt, die Grafik höher zu stellen, da mir die optische Qualität auf Mittel vollkommen ausreichte.
Bei Gothic 3 hatte ich die Grafikeinstellungen auch auf Mittel, allerdings hatte ich bei dem Game wohl nie mehr als 20 Frames/Sekunde... Zudem kam es auch oft zu längeren Unterbrechungen, sowie sehr langen Ladezeiten.
Auch das wurde in Risen besser gelöst - Sowohl die Schnellspeicher-, wie auch die Schnellladefunktion tragen diesmal endlich wieder ihren Namen zu recht!
Der Schnellspeichervorgang dauert meist kürzer als eine Sekunde und auch das Laden an die fünf Sekunden.
Das erstmalige Laden nach Spielstart dauert natürlich etwas länger, ist aber auch noch locker im Bereich des zumutbaren. Auch wenn es stört, das der Ladebalken eigentlich nicht den Ladefortschritt anzeigt, sondern einfach immer wieder voll wird.
Eine der auffallendsten und schönsten neuen Grafik-Effekte sind die volumetrischen Lichtstrahlen, die die Atmoshäre sehr schön bereichern.
Und auch sind bei Risen wieder meine geliebten leuchtenden Kristalle in den Höhlen dabei, diesmal sogar in verschiedenen Farben.
Bei Risen sorgt auch wieder ein Physiksystem dafür, dass besiegte Gegner durch die Luft wirbeln. Leider ist dieser Effekt aber oft etwas zu übertrieben, so fliegen auch sehr große, schwere Gegner gerne Mal einen Meter durch die Luft, was recht nervig ist.
Da Risen ja quasi der geistige Nachfolger des doch recht schwer von Bugs geplagten Gothic 3 ist (auch wenn ich persönlich mehr die fehlende Story und das unzureichende Balancing als störender empfinde als die Bugs), waren viele Spieler, ich eingeschlossen, skeptisch, ob Risen denn nun wieder von Fehlern geplagt sein würde.
Zum Glück ist dies eindeutig nicht der Fall. Risen ist für ein Rollenspiel (vor allem für ein Piranha-Bytes-Rollenspiel) erstaunlich bugfrei. Ein paar Sachen sind mir aber doch aufgefallen:
- Wie in fast jedem Spiel kam es ein paar seltene Male vor, das Gegner in Wänden oder Gegenständen stecken blieben.
- Ich scheine der einzige zu sein, bei dem Risen auch abgestürzt ist - Bei mir war es zweimal im selben Tempel, an fast der selben Stelle, nachdem ich nach einer in beiden Fällen ähnlichen Situation schnellladen wollte. Das ist nicht weiter schlimm und mir auch noch nicht wieder passiert. War also ein Einzelfall.
- Einmal war das 3D-Mesh eines Frauenkörpers verschwunden, der NPC hatte dann nur noch Kopf und Rüstung. Nach Spielneustart war das Problem behoben.
- Ein Raum des Klosters war auch einmal "durchsichtig", man konnte noch darin gehen, allerdings auch durch den Boden sehen (siehe Screenshot). War auch nicht weiter schlimm, neu Laden und das Problem war gelöst.
- Auch war die Darstellung von Schild und Schwert, das der Held auf dem Rücken trug, nicht gut gelöst: Sofern man noch keine dicke Rüstung trug, schwebten die Gegenstände einfach hinter dem Rücken des Helden, was vor allem in den Gesprächen deutlich zu sehen war.
- In Foren hört man immer wieder, das einige Missionen verbuggt sind, auch die Hauptquest soll, wenn man sich dämlich anstellt, nicht mehr lösbar sein. Ich hatte jedoch keinen solchen Fehler. (Auch wenn ich das zweimal gedacht hätte - Hing allerdings nur mit meiner eigenen Dummheit zusammen ^^)
Fazit
Klar ist Risen nicht besser als Gothic 1 und 2. Klar ist Risen kein Meilenstein der Spielegeschichte, und natürlich hat es auch seine Macken. Aber trotzdem ist es ein vor allem anfangs sehr spaßiges Rollenspiel, das teilweise die besten Elementen aus den bisherigen Gothic-Teilen vereint.
Gothicliebhaber oder einfach Rollenspieler, die auf typisches RPG àla Piranha Bytes abfahren, sollten zugreifen, denn für mich ist RISEN jedenfalls das Spiel des Jahres 2009.
Das gibt von mir die Höchstnote! ÒLE!
2 Kommentare:
Hast du zuviel Zeit? :P Das ist glaub ich so ziemlich der ausführlichste Test den man im ganzen Netz findet :) Vl. werd ichs mir doch noch holen... mal schauen.
Na klar hab ich zu viel Zeit, genauso wie letztes Jahr :P
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