Sonntag, 16. August 2009

Splinter Cell: Double Agent

Da in letzter Zeit einige Blogs "stillstehen", hab ich meiner Site auch etwas Pause gegönnt - Jetzt werd ich schön langsam wieder weiterbloggen ;-)

Heute gibts mal ein Game-Review.
Als Fan der Reihe "Splinter Cell" habe ich mir natürlich auch Teil 4, "Doub
le Agent" zugelegt. Die Erwartungen waren hoch, da die anderen drei Teile gameplaytechnisch stets auf hohem Niveau waren.

Im Spiel schlüpft man wie in den Vorgängern in die Haut des NSA-Agenten Sam Fisher, der sich mit Hightech-Ausrüstung durch die Level schleicht und Terroristen ausschaltet. Dabei gilt: Je besser man sich verbirgt und Feindkontakt vermeidet, desto besser fällt die Bewertung aus.
Der Clou in "Double Agent": Wie der Titel vermuten lässt, ist man als Doppelagent unterwegs: Nach dem Infiltrieren einer Terroristengruppe muss man darauf hin sowohl für die Terroristen, als auch für die NSA Aufgaben erledigen, muss aber stets darauf achten, dass man einerseits das Vertrauen der Terrororganisation nicht verliert, andererseits nicht zu viele Unschuldige tötet.
Soweit, so gut. Die Spielidee ist etwas neues und macht auch Spaß. Dazu kommt die Grafik, die wirklich schick ist, nur manchmal leider etwas schwächelt.
Die Story ist nicht wirklich heraussragend, aber auch nicht enttäuschend, das würde ich vielleicht besser beurteilen können, wenn ich das Ende gesehen hätte, aber dazu später mehr.
Das Leveldesign ist ein zweischneidiges Schwert - Einerseits sind die Locations abwechslungsreich und gut gewählt - Ein Hochhaus in Shanghai an Neujahr, eine Stadt im Kongo, ein Kreuzfahrtsschiff - Dort macht das Schleichen Spaß. Allerdings besucht man ein Level, nämlich das Terroristenhauptquartier, ganze vier Mal. Jedes Mal gilt es dabei, Aufgaben für beide Seiten unter Zeitdruck zu lösen. Das ist zwar fordernd, allerdings auch etwas langweilig.

Sogesehen ist das Spiel also gar nicht schlecht - Wenn da nicht die Bugs wären. Fangen wir mit den Logikfehlern an:











Das ist Sam Fisher. Und wie unschwer zu erkennen ist, leuchtet sein Nachtsichtgerät ziemlich auffällig. Trotzdem kann er sich im Dunkeln verstecken, ohne gesehen zu werden. Gut - Das war schon ab Teil 1 so und seitdem gelten die drei grünen Lichter als Markenzeichen der Reihe, das lässt sich also verschmerzen.
Was sich allerdings nicht verschmerzen lässt, ist die Tatsache, dass die Gegner teilweise scheinbar blind sind. Oftmals ist Sam eigentlich ziemlich schlecht versteckt und bleibt trotzdem unerkannt.
Das sind allerdings noch die kleineren Probleme.
Ziemlich nervig ist der Sound: Stimmen und Funksprüche sind einfach zu leise, umstellen lässt sich das auch nicht, und Untertitel gibt es auch nicht.
Das Speichersystem ist auch miserabel: Ich lege mir ja immer ziemlich viele verschiedene Speicherstände an, und da nervt es natürlich ungemein, dass sie in Double Agent einfach unsortiert durcheinander geworfen sind. Die einzigen Anhaltspunkte sind die Mission und das Datum. So kann das Suchen nach dem richtigen Speicherstand schon mal in eine Geduldsprobe ausarten.
Dann zur Steuerung: Zumindest unter Vista macht diese arge Probleme.
Wenn man zum Beispiel splintercell-typisch den Code für eine Tür von Hand eingeben muss, kann man dies unverständlicherweise nicht einfach mit den Zahlen auf der Tastatur, sondern muss mit den Richtungstasten zur jeweiligen Zahl navigieren.
Noch nervenaufreibender ist das Safeknacken - "Stilvoll" mit einem Nokia-Handy, dass offenbar eine Röntgen-Funktion besitzt, soll man die Behälter öffnen - Allerdings macht einem die Steuerung wiedermal einen Strich durch die Rechnung: Obwohl oben links steht, dass man die Räder mit den Richtungstasten links/rechts drehen soll, muss man in Wirklichkeit gleichzeitig die Richtungstaste nach oben und die linke bzw. rechte Richtungstaste drücken. Das findet man, wenn man Pech hat, erst nach einiger Zeit des Herumexperimentierens heraus, und selbst dann kommt es immer wieder vor, dass sich der Safe trotzdem einfach nicht knacken lässt! Was fatal ist, da man bestimmte Safes knacken MUSS, um in der Story weiter zu kommen.
Doch das ist noch nicht alles. Eigentlich sollte man nach jedem Einsatz neue Hilfsmittel wie Betäubungswandminen und Rauchgranaten freispielen. In der ungepatchen Version bekommt man die Belohnungen aber nie zu sehen.
Und zum Schluss der wohl fatalste Fehler, der mir den Spielspaß so dermaßen nach unten katapultiert hat, dass ich wohl sofort zu spielen aufgehört hätte, wenn er nicht exakt am Schluss des Games auftreten würde: Hat man die letze Mission gemeistert und eine Bombe entschärft, passiert genau: NICHTS. Man sieht die Halle, in der man sich befindet, von oben (siehe Bild), dann steht alles still. Keine Endsequenz, kein Fazit, nichts. Auch mit dem Patch kann man das Spiel nicht richtig durchspielen. Und das nervt wirklich gewaltig.

Kommen wir zum Fazit: Klar macht das Spiel Spaß. Wenn es richtig läuft. Und da das unter Vista nicht der Fall ist (wie es unter XP läuft, weiß ich nicht), kann ich nur 5/10 Punkten vergeben. OK - Irgendwie laufen meine "Game-Reviews" eigentlich immer nur auf Bug-Reports hinaus :-P
Vielleicht sollte ich mal Spiele spielen, die nicht so verbuggt sind? ^^