Sonntag, 22. August 2010

Gamescom 2010

Seit heute früh bin ich wieder zurück im schönen Österreich, zurück von der Gamescom aus Köln, und wie angekündigt gibts hier erstmal einen Reisebericht mitsamt Fotos:

Donnerstag, 19. 08.: Nachdem mein Schulkollege und ich uns am Vortag in Linz zu später Stunde per Zug auf den Weg nach Deutschland gemacht hatten, kamen wir in der Früh in Köln an, ziemlich müde, da das Schlafen in Zügen nicht gerade angenehm ist.
Wir entschlossen uns, zuerst in das Hotel einzuchecken, und danach erst zur Messe zu gehen, eine weise Entscheidung, denn wie wir eigentlich schon fast erwartet hatten, muss es ja irgendwo einen Haken bei einem doch ziemlich zentral liegenden und nur 25 € pro Nacht kostenden Hotel geben... Dort nämlich wurde uns von den Damen an der Rezeption, die nicht einmal deutsch sprachen, mitgeteilt, dass trotz unserer Reservierung kein Zimmer mehr frei sei, und wir zu einem anderen Hotel einige Straßen weiter gehen sollten... Dort natürlich galt unsere Reservierung nicht, aber wenigstens hatten wir Glück und bekamen ein schäbiges, aber erträgliches Zimmer zum selben Preis wie ursprünglich reserviert.
Nach diesem Zwischenfall haben wir uns gleich auf den Weg zum Messegelände gemacht, dass zum Glück nur eine S-Bahn-Station weit entfernt war.
Zuallererst verschafften wir uns einen ersten Überblick über die insgesamt vier Hallen der entertainment area, sowie von den Ausstellern und vorgestellten Spielen. Am Donnerstag war noch ziemlich wenig los, und darum hätten wir den Tag eigentlich besser nutzen sollen und uns gleich bei den längeren Schlangen anstellen sollen, aber wir entschieden uns anders und haben an jenem Tag nur Darkspore, eine Art "erwachsene" Hack&Slay-Version des Evolutions-Simulators Spore, sowie Arcania: Gothic 4, den offiziellen Nachfolger der Gothic-Rollenspiel-Reihe angespielt. Beide waren wenig berauschend, erstgenanntes war eintönig und einfallslos, und letztgenanntes mag zwar ein einigermaßen gutes Rollenspiel sein, aber wohl kein würdiger Nachfolger zu den grandiosen Werken von Piranha Bytes, denn dafür ist es viel zu sehr auf den amerikanischen Markt ausgelegt. Aber davon hatte mich ja bereits der schlechte Trailer im Vorhinein überzeugt.
Den Rest des Tages schlenderten wir noch durch die Hallen, regten uns über die hohen Preise bei Essen und Getränken auf und machten uns dann schließlich wieder auf zum Hotel.

Freitag, 20. 08.: Diesmal waren wir sogar schon vor Öffnung der Hallen vor Ort, und am Freitag waren auch die Besucheranstürme schon größer als am Vortag. Als erstes haben wir uns beim Portal 2-Stand in die Warteschlange eingereiht, was eine gute Entscheidung war: Denn alle dort Anstehenden bekamen Portal2-T-Shirts geschenkt, die aber später scheinbar nicht mehr ausgehändigt und so zu begehrtem Gut wurden.
Nach der Wartezeit wurde uns dann ein Preview gezeigt, dass die Features des Puzzle-Platformers und auch ein wenig das Gameplay zeigte. Und soweit ich das beurteilen kann, kommt mit Portal 2 ein würdiger Nachfolger auf uns zu, der die vorhanden Konzepte sinnvoll erweitert und für jede Menge Rätselspaß sorgen, wenn es auch nun noch schwieriger werden wird.

Als nächstes hat uns dann die Star Wars-Bühnenshow auf der gigantischen EA-Bühne dazu veranlasst, beim Star Wars: The Old Republic anzustehen.
Obwohl es sich bei diesem Titel um ein MMO handelt, denen ich ja normalerweise generell kritisch gegenüberstehe, hatte ich doch einigermaßen große Erwartungen an das Spiel, das ja immerhin von den Rollenspiel-Spezialisten Bioware stammt. Nur leider konnten die drei Video-Präsentationen sowie das 15-minütige Anspielen die Erwartungen nicht erfüllen, denn bis auf die Dialoge hat sich das Spiel wie ein ganz normales MMO gespielt, und das ist mir zu wenig. Wenn mich also ein kommendes MMO überzeugen könnte, wäre dies wohl am ehesten Guild Wars 2, da die Entwickler versuchen, sich so gut wie möglich vom Genre-Standard zu entfernen.
Als wir dann kurz vor 20:00 Uhr die Messe verlassen wollten, liefen wir noch den beiden GameOne-Moderatoren Simon und Budi über den Weg!

Samstag, 21. 08.:
Wieder sind wir schon vor Öffnung der Messe anwesend gewesen, und diesmal taten wir wirklich gut daran, denn die Besucheranstürme waren gigantisch, manchmal konnte man sich kaum mehr durch die Hallen bewegen. Besonders am "Old Republic"-Stand war die Schlange mindestens doppelt so lange wie am Vortag.
Glücklicherweise haben wir uns sofort auf den Weg zum Assassin's Creed Brotherhood-Stand gemacht, wo wir zwar einige Zeit, aber bei weitem nicht so lange wie die Besucher eine Stunde später, anstellen mussten. Nach kurzer Videopräsentation durften wir den Mehrspielermodus anspielen: In einer mit NPCs gefüllten Stadt bekommt dabei jeder Spieler einen anderen als Auftragsziel zugewiesen, den er möglichst unauffällig eliminieren sollte, ohne selbst seinem Verfolger in die Fänge zu geraten - Ein witziges Spielkonzept!

Das letzte Spiel, das wir uns ansahen, war Castlevania: Lords of Shadow, das eine alte Spieleserie wieder neu belebt, wenn auch das Spielkonzept verändert wurde. Denn das Game spielt sich wie ein Titel aus der God of War-Reihe: Mit an Ketten befestigten Waffen (in diesem Fall ein Kreuz) wirbelt und schnetzelt man sich durch Gegnerhorden und Action-Passagen, wie dem Ritt auf einem magischen Pferd, und immer wieder muss man neben den Standard-Gegnern auch größere Bosse erledigen. Alles in allem hat die Demo bei mir einen recht guten Eindruck hinterlassen, und das Setting gefällt mir auch.
Am Freitag hatte ich übrigens auch die Gelegenheit, den ehemaligen PCAction-Onlinegott und Griesmaster Christian Gürnth, der nun in der GameOne-Redaktion arbeitet, zu erblicken!

Nachdem uns die Unmengen von Menschenmassen davon abhielten, noch einmal Guild Wars 2 auszuprobieren, haben wir dann schließlich die Messe verlassen und uns zum Hauptbahnhof aufgemacht, wo die Preise für Getränke sogar noch höher waren als auf der Messe.
Über Nacht von Samstag auf Sonntag sind wir schließlich wohlbehalten ins Heimatland zurückgekehrt.


Alle Spiele, die hier nicht erwähnt wurden, sind entweder ab 18 Jahren freigegeben und somit für uns nicht zugänglich gewesen, oder so uninteressant, dass ich sie jetzt vergessen oder gar nicht erst gespielt habe. Besonders die neuen Bewegungssteuerungskonzepte wie kinect und Playstation Move interessieren mich generell kaum.

Zusammenfassend kann ich jedenfalls sagen, dass die Messe ein tolles Erlebnis war, und auf jeden Fall wieder einen Besuch wert sein wird, am Besten in zwei Jahren, wenn mir dann die Türen der 18er-Stände ebenfalls offenstehen.

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